Mittwoch, 17. Juni 2015

Gastfamilie!

Ich habe gestern endlich meine Gastfamilie bekommen! Es ist unglaublich, nun auch zu wissen, wie es sich anfühlt, wenn du eine E-Mail von deiner Organisation mit dem Betreff 'Gastfamilie' bekommst. Man ist überglücklich und im gleichen Moment auch total überfordert, weil dir auf einmal viel bewusster wird, dass es für dich bald losgeht und du nun weißt, wo es hingeht!


Aber nun endlich zu meiner Platzierung:

Ich komme auf die Südinsel nach Rangiora! Das ist eine ländliche Kleinstadt mit ca. 16.000 Einwohnern nur 20 Minuten mit dem Auto von Christchurch entfernt. Außerdem ist es die größte Stadt in Nord-Canterbury. Dort werde ich die Rangiora High School mit ca. 1800 Schülern besuchen. Von meiner Gastfamilie aus braucht man nur 5 Minuten mit dem Auto bis dorthin, obwohl sie direkt am Stadtrand in einer, wie ich finde, ziemlich schönen Region wohnen. Ich schätze, dass man bis zum Strand ca. 20 Minuten fährt.

Zu meiner Gastfamilie:

Sie besteht aus meiner Gastmutter (36), meinem Gastvater (40) und ungewöhnlicherweise keinen Gast- geschwistern, was ich aber auch ziemlich gut finde. Sie haben dafür aber 2 Hunde (Indee, Beau), 4 Katzen (Murphy, Poppy, Rebel, Milo) und ein Aquarium mit vielen Goldfischen. Meine Gastmutter ist in ihrer Freizeit gerne kreativ und bastelt gerne. Außerdem geht sie gerne angeln. Soweit ich das richtig verstanden habe, interessiert sich mein Gastvater für ferngesteuerte Autos und geht damit auf Rennen. Des Weiteren bin ich ihre erste Austauschschülerin.

Sie möchten mit mir im August direkt für zwei Wochen nach Australien an die Gold Coast fliegen! Ich habe das am Anfang gar nicht richtig glauben wollen. Da bin ich gerade mal einen Monat in einem völlig fremden Land am anderen Ende der Welt angekommen und dann geht es für mich gleich weiter in ein anderes spannendes Land, in das ich wahrscheinlich sonst nie gekommen wäre! Ich bin einfach unglaublich glücklich mit meiner Gastfamilie. Ich habe das Gefühl, dass sie mich wirklich aufnehmen, weil sie an einem Kulturaustausch interessiert sind und ich bin ihnen super dankbar für das alles!

Annika
- noch 21 Tage


Mittwoch, 3. Juni 2015

Vorbereitungsseminar

Am Wochendende hatte ich endlich mein Vorbereitungsseminar in Bonn von meiner Organisation into!
Ich würde allen, die auch mit into ins Ausland fahren, aber ihr Vorbereitungsseminar noch nicht hatten, empfehlen, sich das hier nicht durchzulesen, weil es euch sonst möglicherweise die Spannung nimmt.

Da ich weit weg wohne, musste ich bereits am Freitag anreisen. Das war ziemlich anstrengend, da ich 10 Stunden mit einem Fernbus unterwegs war. Trotzdem freute ich mich sehr auf mein bevorstehendes Seminar und kam dann schließlich am Freitagabend gegen 20 Uhr bei der Jugendherberge an. Glücklicherweise hatte ich vorher schon ein Mädchen namens Elena (Elenas Jahr in Australien) im Internet kennengelernt, die auch auf mein Seminar gehen würde. Elena und noch ein anderes Mädchen holten mich direkt von der Bushaltestelle ab und obwohl wir uns nur durch das Internet kannten, haben wir uns alle sofort erkannt! Wir waren die ersten, die angereist waren und bezogen schon mal unsere Zimmer in der Herberge. Allmählich kamen immer mehr Teilnehmer und wir unterhielten uns noch eine ganze Weile über alles rund um unseren Auslandsaufenthalt.

Am nächsten Morgen sollte dann das Seminar um 10 Uhr beginnen. Nachdem auch die letzten Teilnehmer angekommen waren, konnte es losgehen.
Wir (33 Teilnehmer) gingen alle zusammen in einen Seminarraum und trafen dort auf die Seminarleiter sowie die "Returnees", also die Leute, die selbst vor ein paar Jahren im Ausland waren. Sie begrüßten uns, indem wir uns alle nacheinander einmal vorstellten und uns die Regeln und der Ablauf des Seminars erklärten. Auf unseren Plätzen lagen bereits für jeden eine Mappe und ein Stift von into, die wir während dem Wochenende immer wieder gebraucht haben. Dann spielten wir noch ein paar Spiele (wie z.B. "3 Wahrheiten, 1 Lüge") und besprachen unsere Erwartungen und Bedenken an das kommende Seminar. Anschließend wurden wir in Gruppen eingeteilt und hatten die Aufgabe, einen kurzen Sketch, dem uns zugeteilten Land, zu erstellen. 
Nachdem wir dann mittagessen waren, präsentierte jede Gruppe ihr Ergebnis, in dem vor allem Vorurteile den jeweiligen Länder gegenüber thematisiert werden sollten. Wir hörten Beiträge zu den Ländern England (meine Gruppe), Neuseeland, Australien, Deutschland und den USA. Diese Sketche wurden ausgewertet und wir sammelten und diskutieren über die Vorurteile der verschieden Länder. Sie wollten uns darauf aufmerksam machen, dass Vorurteile nicht immer stimmen und man sich lieber ein eigenes Bild machen sollte.
Nach einer längeren Pause mit Kaffee und Kuchen ging es dann mit der 1. technischen Fragerunde weiter, d.h. wir konnten fragen zum Thema Visum, Flug Versicherung und anderem fragen. Als wir damit fertig waren, erzählten uns die Returnees, wie wir mit Heimweh umzugehen haben und wie sie es erlebt hatten. Wir diskutierten auch darüber, wie wir am besten mit Problemen in der Schule oder Gastfamilien handhaben sollen und wie nicht. Danach wurden wir in die verschiedenen Zielländer eingeteilt. In diesen Gruppen hatten wir dann wieder Zeit, Fragen zu stellen, aber diesmal speziell zu unserem Land. Diese wurde in meinem Fall von den Returnees beantwortet, die selbst vor ein paar Jahren in Neuseeland waren.
Nach dem Abendbrot hatten wir dann noch eine ziemlich merkwürdige und schwer zu erklärede Übung zum Thema Missverständnisse zwischen verschiedenen Kulturen.
Danach war unser erster Tag unseres Seminars offiziell beendet. Am Abend gab es jedoch noch ein sogenanntes "Get together", bei dem uns die Returnees von ihrem Aufenthalt erzählt, uns Bilder und Schuluniform gezeigt und Fragen beantwortet haben. 
Ich fand, dass das mit das Schönste überhaupt am Wochenende war, weil so eine vertraute Atmosphäre geherrscht  hat und sich meine Vorfreude auf Neuseeland deutlich gesteigert hat!

Am nächsten Tag trafen wir uns dann früh alle nach dem Frühstück draußen, um ein paar Spiele zum richtigen wach werden zu machen. Weiter ging es dann gleich mit der 2. großen technischen Fragerunde, um auch die letzten Fragen zum Thema Auslandsjahr zu klären. Übrigens konnten wir während des Seminars jeder Zeit persönlich zu den Betreuern gehen und alle möglichen noch unklaren Fragen stellen.
Nach dem Mittagessen spielten wir noch ein paar Spiele, die deutlich machen sollten, wie wichtig die Kommunikation zwischen uns und der Gastfamilie ist und das unsere Familie unsere örtlichen Probleme nicht lösen kann. Anschließen haben die Returnees noch einen Sketch auf Englisch für uns vorbereitet, der allen gefallen hat! Zum Schluss haben wir noch verschiedene Blätter zum Thema Orientation Camp in Auckland bekommen, sowie ein Heft mit Hinweisen und Regeln. Die Gruppenleiter und Returnees verabschiedeten sich von uns und die meisten reisten danach ab. Da ich wegen meiner langen Abreise noch bis Montag in der Herberge bleiben musste, fuhr ich am Nachmittag dann noch in die Innenstadt, schaffte Freunde zum Bahnhof und sah mir kurz Bonn an, bevor ich dann am nächsten Tag schon wieder die Heimreise antrat.

Ich glaube, dass wir uns alle in der kurzen Zeit super verstanden haben und am liebsten noch länger da geblieben wären. Wir hatten eine echt tolle Zeit und haben extrem viel dazugelernt. Jetzt fühle ich mich deutlich besser auf mein Jahr in Neuseeland vorbereitet und habe auch viel mehr Vorfreude!

Ganz besonders mitgenommen und zum Denken angeregt hat mich die rote Linie. Schon als wir zum Anfang des Seminares in den Raum getreten sind, klebte eine rote Linie auf der Schwelle zum Raum. Einige haben sich gleich schon Gedanken gemacht, was sie bedeuten könnte, andere haben sie gar nicht bemerkt. Noch am ersten Tag hat ein Returnee eine andere rote Linie mitten in den Raum geregt und hat uns dann erklärt, wofür sie steht: Diese Linie ist eine Metapher dafür, dass wir unsere Grenzen überwinden sollen und uns Herausforderungen stellen sollen. Wenn wir sie nicht übertreten und umkehren, wird sie die nächstem Male immer und immer höher werden, sodass wir sie am Ende gar nicht mehr überwinde können. Das heißt, wenn wir uns nicht gleich einer Herausforderung stellen und uns nicht trauen etwas zu machen, werden wir es am Ende nie machen, weil wir uns immer weniger dazu überwinden können. Das Ganze ist mir von dem ganzen Seminar am stärksten im Kopf geblieben. Wir haben sogar am Ende des Seminars noch eine rote Schnur bekommen, damit wir immer daran denken!

Überwindet eure persönlichen roten Linien!

Annika
- noch 35 Tage

Flugdaten

Hey,

ich habe schon seit einigen Tagen meine genauen Flugdaten von meiner Organisation bekommen. Da ich dieses Wochenende auf meinem Vorbereitungsseminar in Bonn war, konnte ich noch keinen Eintrag dazu schreiben.

Meine Reise wird damit beginnen, dass ich am 7. Juli 2015 um 14:30 Uhr in meinen Zugbringerflug (Lufthansa) in Dresden steigen werde. Auf dem Seminar habe ich zum Glück auch ein paar sehr nette Leute gefunden, die genau wie ich  um 22 Uhr dann anschließend mit Singapur Airlines von Frankfurt am Main nach Singapur fliegen werden. Dort werden wir voraussichtlich um 16:25 Uhr (Ortszeit!) ankommen. Die letzte Etappe ist dann von Singapur nach Auckland, wo wir dann 10:50 Uhr Ortszeit ankommen werden.

Anschließend werde ich dann 7 Tage in Auckland sein und mein Orientation Camp haben, bevor ich dann weiter zu meiner Gastfamilie reise.

Annika
- noch 35 Tage